Merken Sie sich gerne lange Zahlenketten? Falls nicht, dann sind Sie damit nicht allein – und eben deshalb gibt es Domains. Hier klären wir über alles auf, was Sie zum Thema wissen müssen: Was sind Top- oder Second-Level-Domains und Subdomains? Welche Bedeutung haben Domainnamen und Endungen? Und wie läuft das ab, wenn man eine eigene Domain registrieren will?
Einfach erklärt: Was ist eine Domain?
Den Begriff Domain (Domäne) könnte man auf Deutsch mit »Bereich« übersetzen. So eine Domain ist nämlich ganz einfach ein spezifischer Teilbereich im sogenannten Domain Name System (DNS). Klingt alles noch ein bisschen abstrakt? Dann lesen Sie weiter!
Definition: Was ist eine Internet-Domain?
Ganz egal, ob Sie mit Google Chrome surfen, mit Safari, Firefox o. Ä.: Damit Ihr Webbrowser eine Website anzeigt, müssen Sie eine Adresse eingeben. Was Sie in die Adresszeile eingeben, bezeichnet man als Domain.
Anders gesagt:
- Die Domain ist der weltweit einzigartige Name einer Website, die dem Seiteninhalt einen ganz bestimmten Platz im Netzwerk zuordnet.
- Sie ist maximal 63 Zeichen lang.
- Eine Domain besteht aus mehreren Ebenen bzw. Labels: der Root-Domain, der Top-Level-Domain (TLD) und allen Subdomains.
Domains spielen eine grosse Rolle, was die Nutzerfreundlichkeit betrifft, denn ohne Domains würden wir nur die rein numerischen IP-Adressen sehen. (Achtung: Wir sprechen hier von Web-Domains, aber auch Hardware-Geräte wie etwa Drucker können eine Domain haben.)
Eine Internet-Domain ist hierarchisch aufgebaut und die einzelnen Bestandteile (Knoten) werden jeweils durch einen Punkt voneinander getrennt. Je weiter rechts ein Knoten steht, desto wichtiger ist die Ebene.
Vergleichbar ist das Prinzip mit dem Katalogsystem einer Bibliothek: Dort gibt es hunderte von Büchern und jedes davon hat eine einzigartige Kennung. Sie setzt sich zusammen aus Abteilung, Regalnummer, Initialen des Autors oder der Autorin etc. Um zu einem ganz bestimmten Werk zu gelangen, muss man also zuerst einmal wissen, in welcher Abteilung das Buch steht und arbeitet sich von dort Schritt für Schritt vor.
Beispiel: Wie ist eine Domain aufgebaut?
Wenn wir von der Domain unserer Homepage ausgehen, würde die Aufteilung in die einzelnen Ebenen so aussehen:
- Third-Level-Domain: www.hoststar.ch
- Second-Level-Domain: hoststar.ch
- Top-Level-Domain: .ch
- Root-Domain: (leer)
Die Third-Level-Domain www. ist gängig, aber kein Muss, denn hier wird »nur« angezeigt, mit welchem Server kommuniziert wird. In diesem Fall ist es der Webserver, theoretisch kann diese Ebene auch anders aussehen, etwa so: mail.beispielseite.com. Im Folgenden erklären wir die einzelnen Bestandteile genauer.
Was sind Root-Domains?
Die Root-Domain ist gewissermassen der Nullpunkt; sie steht noch vor der Top-Level-Domain und ist im Browser dennoch nicht sichtbar, wenn wir dort einen Domainnamen eingeben. Tatsächlich relevant ist die Root-Ebene nämlich nur, wenn es um den Fully Qualified Domain Name (FQDN) geht. Damit ist die Kombination aus Host- und Domainname gemeint, und der FQDN ermöglicht die exakte Einordnung im Domain Name System. Er darf aus maximal 255 Zeichen bestehen.
Kurz und gut: Wenn Sie einen Domainnamen registrieren, registrieren Sie somit die Root-Domain und haben die Berechtigung, Subdomains zu erstellen bzw. die hierarchische Struktur nach der Root-Domain zu bestimmen.
Was ist eine Top-Level-Domain (TLD)?
Wie der Name schon sagt, ist die TLD die oberste Ebene der Domain-Hierarchie. Es handelt sich um die Endung einer Domain, also zum Beispiel das beliebte .com oder spezifische Länderendungen wie .de und .ch.
Seit 2013 hat sich das Spektrum der möglichen Domain-Endungen deutlich erweitert: Die sog. Neuen Top-Level-Domains (New gTLD) ermöglichen seitdem eine besonders genaue thematische Zuordnung der Seite. Gängige Beispiele für diese TLDs sind .blog, .info oder auch Städteendungen wie .wien.
Was ist eine Second-Level-Domain?
Die Second-Level-Domain (SLD) ist das, was wir oft meinen, wenn wir umgangssprachlich von einer Domain sprechen, nämlich der Teil vor der Top-Level-Domain. Bei unserer Website lautet die SLD hoststar., andere Beispiele wären apple., microsoft. oder amazon.
Sofern Ihre Wunsch-SLD noch nicht vergeben ist, können Sie diesen Teil frei festlegen, während Sie Ihre Domain registrieren. Idealerweise ist eine Second-Level-Domain einprägsam und nicht übermässig kompliziert. Viele Zahlen, Umlaute oder Bindestriche hingegen sind alles andere als leicht zu merken. Es versteht sich eigentlich von selbst: Second-Level-Domains à la beste-seite-ueberhaupt1843. sind nicht gerade empfehlenswert.
Die nächste Stufe im hierarchischen Aufbau einer Domain wären übrigens die Third-Level-Domains. Bei vielen Websites ist das schlicht und einfach www. Ein anderes Beispiel ist die Seite für den WordPress-Download: Über wordpress.org gelangt man zur englischen Version, während de.wordpress.org zur Installation auf Deutsch führt.
Erklärung: Was ist eine Subdomain?
Auch bei Subdomains ist der Name Programm, denn damit sind alle Domains gemeint, die unterhalb der obersten Ebene (Top-Level-Domain) liegen. Second-Level- sowie Third-Level-Domains sind also jeweils Subdomains.
Sofern die Top-Level-Domain unterschiedlich ist, können diese Subdomains mehrfach vergeben werden. Das heisst, dass die Seiten beispieldomain.ch und beispieldomain.co.uk ohne Probleme koexistieren könnten, denn die Länderendung für die Schweiz ist eine andere als für das Vereinigte Königreich.
Was kann man mit einer Domain machen?
Mit Ihrer eigenen Domain können Sie sich gewissermassen einen »Platz reservieren«: Unter der Adresse, die Sie registrieren, kann sonst niemand Webinhalte veröffentlichen. Sie sind als Domain-Inhaber/in (abgesehen vom Registrar) die einzige Person, die Zugriff auf diesen Bereich hat.
Eine eigene Domain ist der Startpunkt für professionelle Websites, sei es ein Blog, ein Online-Shop oder ein ganz anderer Inhalt. Denn es gibt zwar durchaus Möglichkeiten, kostenlose Webseiten einzurichten – wie authentisch und vertrauenerweckend das jedoch wirkt, ist wieder eine andere Frage…
Die Domain macht es ausserdem möglich, Zusatzleistungen wie eine eigene Mailadresse einzurichten. So können Sie z. B. eine Adresse wie info@bespielseite.ch einrichten und dadurch einen Kundenservice etablieren, der gleich auf den ersten Blick seriöser wirkt als eine Freemail-Adresse.
Die Bedeutung von Domainnamen und Endungen
Der Name einer Domain ist wesentlich leichter zu merken als die numerische IP-Adresse, so viel ist klar. Trotzdem ist natürlich Name nicht gleich Name, wie wir oben bereits festgestellt haben. An dieser Stelle also noch ein paar Fakten zu Domainnamen:
- Der Nameserver ist die Instanz, die dafür sorgt, dass die IP-Adresse in eine Domain übersetzt wird.
- Der Domainname muss den Regeln des Network Information Centers (NIC) entsprechen und kann abgesehen davon frei festgelegt werden.
- Zu den beliebtesten Domain-Endungen zählt .com (für »commercial«). Bei dieser Top-Level-Domain geht es um eine kommerzielle Ausrichtung der Website, die sich u. a. für internationale Seiten bewährt hat.
- Dementsprechend schnell vergeben sind Domains mit dieser Endung. Aktuell (Stand: Oktober 2019) sind mehr als 144 Millionen .com-Domains registriert.
Eine eigene Domain registrieren und kaufen: die Grundlagen
Beliebte Domainnamen sind oft bereits vergeben – oft, aber nicht immer, und in aller Regel gibt es mindestens eine gute Alternative. Hier zum Abschluss noch ein paar Informationen, die beim Domain-Kauf hilfreich sein könnten!
Wie viel kostet eine Domain?
Wie teuer eine Domain ist, hängt stark von ihrer Popularität ab. Bei einigen neuen Top-Level-Domains etwa kann durchaus eine grössere Summe fällig werden. Insgesamt liegt das Preisspektrum bei rund 12 Schweizer Franken im Jahr aufwärts und kann bis zu mehreren hundert Schweizer Franken pro Jahr reichen. Sollte die Domain Ihrer Wahl zufällig gerade günstig verfügbar sein, schlagen Sie zu – wer weiss, in welche Richtung sich ihr Preis entwickelt.
Noch ein Tipp: Sichern Sie sich nicht nur eine Wunschdomain, sondern zusätzlich noch andere mit einer ähnlichen Schreibweise. So können Sie sicherstellen, dass die Suchenden z. B. bei Tippfehlern trotzdem zur gewünschten Website kommen, indem sie einfach weitergeleitet werden.
Was ist (m)eine Domain wert?
Es ist gar nicht so leicht, eine Aussage über den Wert einer Domain zu treffen. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, darunter das Alter der Adresse: Ältere Domains haben mehr Autorität und dementsprechend meist einen höheren Wert.
Wussten Sie zum Beispiel, dass apple.com auf der Liste aller jemals registrierten Domains den 64. Platz einnimmt? Dieses für eine Domain fast schon biblische Alter schlägt sich deutlich im Wert der Website nieder. Noch weiter oben am Ende der Skala finden sich die 25 teuersten Domains aller Zeiten. Zugegeben, diesen Marktwert erreichen wohl die wenigsten neu registrierten Domains – aber schliesslich hat jeder mal klein angefangen!
Sie wissen nun, was eine Domain ist und was es mit Subdomains, Top-Level-Domains und Domainnamen als Ganzes auf sich hat – beste Voraussetzungen, um selbst loszulegen. Worauf warten Sie noch?
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